m Geiste dieses Ausspruchs bemühen sich Muslime der Gesellschaft, dessen Teil sie sind, von Nutzen zu sein, sich für die Probleme der Gesellschaft einzusetzen und kein zurückgezogenes Leben zu führen. Dies ist auch ein Grund dafür, dass jedes Jahr der Tag der offenen Moschee stattfindet, bei dem man vieles über die Muslime, den Islam erfahren und mit Muslimen offen über alles sprechen kann. Zum elften Mal fand diese Veranstaltung in diesem Jahr in Deutschland statt. Unter dem Motto „Moscheen – Brücken für eine gemeinsame Zukunft“ riefen die vier großen muslimischen Dachverbände – der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland, der Zentralrat der Muslime in Deutschland, die Türkisch Islamische Union und der Verein Islamischer Kulturzentren –, die sich vor einem halben Jahr zum Koordinierungsrat der Muslime (KRM) zusammengeschlossen hatten, diesen Tag aus und luden die deutsche Bevölkerung ein, die Moscheen zu besuchen und sich selbst ein Bild von der Moschee und ihren Aktivitäten zu machen. Mit dieser Aktion an der sich jedes Jahr immer mehr Moscheen beteiligen, möchten die Muslime die Moscheen öffnen und für jeden zugängig machen, der sich fragt, was sich in einer Moschee abspielt. Sie wollen zeigen, dass, obwohl es diese seit über dreißig Jahren schon in Deutschland gibt, es keinen Grund gibt, sich über neu entstehende Moscheen Sorgen zu machen. In dem Flyer, den der KRM anlässlich des Tages der offenen Moschee erstellt hat, heißt es dazu: „Es gibt seit ca. 30 Jahren Moscheen in fast allen Stadtteilen Deutschlands. Diese waren nur nicht als solche erkennbar. Sie befanden sich in Hinterhöfen und Fabrikhallen. Sie waren nur unzureichend ausgestattet, als Behelfsbauten angelegt, von einer Generation, die nicht in Deutschland bleiben wollte. Gab es bislang Grund zur Sorge? – Wohl kaum. Warum sollte es nun anders sein?“ Der Besucherandrang hielt sich im Vergleich zu den letzten Jahren zwar in Grenzen, doch ist bemerkenswert, dass die Mehrzahl der Besucher zum ersten Mal an einem solchen Programm teilnimmt. Dies verdeutlicht das nicht nachlassende Interesse der Bevölkerung am Islam und dem muslimischen Leben. Man will sich sein eigenes Bild machen und sich seine eigene Meinung bilden. So manch einer hat nach dem Moscheebesuch ein völlig anderes Bild von Muslimen und Moscheen gewonnen, als es ihm tagtäglich von den Medien aufgezwungen wird. Moscheen, als Orte des Gebets, der Kultur und Erziehung spielen eine zentrale Rolle im Leben jedes Muslims. So auch im Monat Ramadan, anlässlich dessen viele Besucher auf das Fasten und dessen Hintergründe zu sprechen: „Warum fasten die Muslime überhaupt?“, „Ist das nicht anstrengend?“ oder „Was für Eigenheiten hat der Ramadan noch?“ waren die üblichen Fragen, die von Seiten der Imame und junger Gesprächspartner beantwortet wurden. Zum Abschluss wurden die Besucher in den meisten Moscheen auch zu Iftar-Essen eingeladen, bei denen sie die Möglichkeit hatten, die segenreiche Atmosphäre des Ramadan erleben zu konnten. [1] Al-Dschamîus Sa?îr, S. 549, Hadîth 9154